Wirsingrouladen mit Linsenfülle

Mein Wirsing wurde heuer ziemlich heimgesucht von Raupen (nicht von den weithin sichtbaren, gelben Kohlweißlingsraupen, die konnte ich meist rechtzeitig absammeln, sondern von den fiesen grünen, die man nicht sieht). Macht aber nichts, es ist trotzdem mehr als genug für uns geblieben – und lebt noch immer fröhlich im Beet unter dem Schnee, mit Vlies geschützt. 🙂

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Ich habe mir übrigens angewöhnt, für solche Gerichte nicht gleich einen ganzen Kohlkopf zu ernten, sondern nur die äußeren Blätter abzuschneiden. So kann er immer nachwachsen und in Summe hat man mehr davon. Außerdem ist das, was man isst, immer richtig frisch!

2 Portionen:

  • 6-8 große Wirsingblätter
  • 1 große gelbe Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Steckrübe (alternativ: 1 mittelgroße Mairübe) mit ein wenig Blattgrün (alternartiv: Petersilie)
  • 60g Berglinsen oder Puy-Linsen
  • 40g Quinoa (oder nicht Low Carb: Couscous)
  • 1 EL Estragon-Senf
  • 1/2 Zitrone (Saft & Schale)
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Bio-Gemüsesuppenpulver
  • Salz, Pfeffer, Erdnussöl, Olivenöl

Für die Sauce:

  • 200g Tomaten (ich hatte fast nur eigene gelbe, die noch im Karton ausreiften; Dosentomaten gehen im Winter aber auch)
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Chili
  • 1 TL Erythrit
  • 1 EL Weißweinessig oder Balsamico Bianco
  • 200ml Sojamilch (alternativ normale Milch, Mandelmilch oder Hafermilch)
  • 1 geh. TL helles Mandelmus oder Cashewmus
  • Salz, Pfeffer, Erdnussöl

Berglinsen 25min in etwas mehr als der doppelten Menge Wasser (bzw. nach Packungsanweisung) mit Suppenpulver und dem Lorbeerblatt kochen. Nach 10min den Quinoa (bzw. nach 15min den Couscous) dazugeben und ggf. entsprechend Wasser nachgießen. Wenn das Wasser verkocht ist, Deckel draufgeben und nachquellen lassen.

Die untersten, dicken Enden der Blattrippen von den Wirsingblättern mit dem Messer herausschneiden (klein würfeln; die können dann zur Fülle). 20-30 Sekunden in Salzwasser blanchieren, rausnehmen und gut abtropfen lassen.

Zwiebel, Knoblauch und Rübe fein würfeln.

Zwiebel und Knoblauch in Erdnusöl anbraten; wenn die Zwiebeln glasig sind, die Rübenwürfelchen dazu geben. Anbraten, bis alles schön gebräunt ist. Dann Linsen, Quinoa (Couscous) und Gewürze zugeben.

Backrohr auf 175°C vorheizen.

Die Fülle in die Blätter geben und diese einrollen. Mit der ‚Naht‘ nach unten in eine mit etwas Olivenöl ausgepinselte Auflaufform geben. Zum Schluss mit noch ein wenig Olivenöl beträufeln und für 25min ab ins Rohr damit.

In der Zwischenzeit die Sauce zubereiten: Zwiebel, Knoblauch und Chili in Erdnussöl anbraten. Grob gestückelte Tomaten zugeben und etwas braten, bis sie Wasser lassen. Mit Milch ablöschen. Erythrit, Nussmus und Essig verrühren und dann in die Sauce einrühren.

Sauce köcheln lassen, bis die Rouladen fast fertig sind. Ganz gegen Ende noch mit dem Pürierstab cremig pürieren.

Rouladen mit Sauce servieren. Wir hatten dazu noch einen frischen Zuckerhut-Salat mit hellem Balsamico-Dressing.

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12 Gedanken zu “Wirsingrouladen mit Linsenfülle

  1. Christina schreibt:

    Danke dir, liebe Katharina, auch für dieses Rezept. 🙂
    Klingt sehr gut und lecker. Linsen mag ich sehr gerne. Werde ich gerne einmal nachkochen, dann aber für mehrere Personen, für einen alleine finde ich das zu aufwendig. 😉
    Oder denkst du, die kann man auch einfrieren?
    Wenn ich so in der Zutatenliste den Estragon-Senf sehe, werde ich ganz wehmütig. Mein Vorrat ist aufgebraucht, ich muss dringend einmal wieder nach AT kommen um nach zu kaufen. Leider ist es bis Juli noch sooo lange hin. :schluchz:
    LG
    *Christina*

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    • Genussspecht.net schreibt:

      Bitte gerne, liebe Christina.
      Ich friere sowas eigentlich immer ein… Also genau DIE hab ich noch nicht eingefroren, aber normalerweise klappt das ausgezeichnet!
      Jaja, der Estragon, ich weiß schon. 🙂 Aber ein anderer pikanter Senf geht natürlich genauso – für mich ist Estragon nur der 0815-Senf, den es überall gibt. „Estragon-Senf“ ist hier einfach ein Synonym für „Senf“. 🙂

      Liebe Grüße
      K.

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  2. bentolily schreibt:

    Die fiesen unsichtbar-grünen Raupen können auch von Kohlweißlingen kommen (kleiner Kohlweißling) oder vom Zitronenfalter (auch ein ‚Weißling‘). Bei mir hier sind es meistens die kleinen Kohlweißlingsraupen, die mir den Balkon z’sammfressen – oder es versuchen. Schau Dir mal die Fotos in Wikipedia an.

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    • Genussspecht.net schreibt:

      Hey danke, das waren tatsächlich die Raupen vom Kleinen Kohlweißling (oder vom Zitronenfalter)! ich dachte immer, die kämen von einem Nachtfalter.
      Ich mag ja Schmetterlinge, aber diese Raupen haben mich heuer fast zur Verzweiflung gebracht (die gelben Eiergelege kann man ja meist absammeln, aber die grünen? No chance).

      Liebe Grüße
      Katharina

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  3. Oli@Landidylle schreibt:

    Vielen Dank für das Rezept liebe Katharina, es klingt wirklich sehr aussergewöhnlich. Ich versuche ja immer, mir den Gesamtgeschmack vorzustellen, dass gelingt in diesem Fall überhaupt nicht.
    Mein Wirsing war dieses Mal winzig klein weil ich ihn ausserhalb der Hochbeete angebaut habe. Der Kohlweißling hat ihn dort nicht gefunden, aber dafür wühlten sich klitzekleine Schnecken sehr weit hinein. Auch nicht das Wahre.

    Liebe Grüße, Oli

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    • Genussspecht.net schreibt:

      Findest du, Oli? Hat auf jeden Fall gut gepasst, war stimmig. 🙂

      Die anderen gewünschten Rezepte folgen kommende Woche, aber ich brauchte vorher noch den Kokosspeck, damit ich das Piroggen-Rezept einstellen kann.

      Die Mini-Schnecklein hatte ich auch, allerdings im Innersten des Chinakohls und des Spitzkohls. Blöde Schnecklein; die leben IMMER noch, selbst bei -15 Grad, weil sie der Chinakohl so gut geschützt hat.
      Haben deine Kohlköpfe auch wegen der Schnecklein zu faulen begonnen?

      Liebe Grüße
      Katharina

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      • Oli@Landidylle schreibt:

        Nein, gefault haben die nicht, die waren nur wie von feinem Schrot durchlöchert und ich musste Blatt für Blatt sehr sorgfältig absuchen und Schnecken entfernen, wirklich bis ins Innere. Sehr lästig und ästhetisch auch nicht mein Fall. Aber den ganzen Wirsing wegtun, kam auch nicht in Frage.
        Der Kokosspeck klingt sehr gut, ich werde wohl beim echten Speck bleiben, aber ich weiss, wenn ich vegetarisch leben würde, wäre das eins von den Dingen, die ich sofort substituieren müsste.

        Liebe Grüße, Oli

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        • Genussspecht.net schreibt:

          Ja, Speck find ich auch fantastisch.
          Ich bin ja eigentlich gegen diese Ersatzprodukte, aber das hier ist wirklich eine Ausnahme. Allerdings hat man den feinen Kokosgeschmack schon auch dabei, also es ist was ganz Eigenes. Du siehst, ich bin in Liebe entflammt zum Kokosspeck. 😉

          Apropos vegetarisch, ich hab sicher einige Schneckerln mitgegessen. So genau kann man das gar nicht absammeln, irgendwo bleibt immer eines übrig……..

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        • Oli@Landidylle schreibt:

          Hahaha, und ich habe letztes Jahr beim Einkochen von Marmelade und Bete wirklich rechtschaffen versucht, alle suizidalen Fliegen wieder aus der heißen Masse zu fischen und sinnierte kurz darüber, ob ich die Sachen jetzt überhaupt als vegan taggen darf. 😉
          (Nicht, dass wir aussergewöhnlich viele Fliegen hätten, aber das roch wohl sehr anziehend).

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